Donnerstag, 7. Mai 2020

Digitale Partizipation für Nachhaltigkeit


Partizipation ist ein Kernelement der Nachhaltigen Entwicklung. Jedoch fällt es nicht immer leicht, beide Konzepte zu verschränken und für einander fruchtbar zu machen (Heinrichs et al. 2011). Insbesondere im Museumskontext bleibt oft unklar, wie Partizipation zu einer besseren Nachhaltigkeitsperformance und zur Erreichung der Sustainable Development Goals beitragen kann.

Digitale Partizipation in Museen

Die Digitalisierung im Museumssektor wirkt sich auch zunehmend auf die klassischen partizipativen Methoden in der Museumsarbeit (Simon 2010) aus. Wie können digitale Partizipationsformate und neues Lernen in Museen aussehen?
Bereits seit einigen Jahren werden die vor allem in den Sammlungen vorhandenen Daten – zumindest temporär – durch Hackathons und Maker Spaces der Nutzung durch andere Akteure zugänglich gemacht. Neben groß angelegten Initiativen wie Coding Da Vinci, bei denen Programmierer, Spieleentwickler und Gestalter aus Kulturdaten neue Anwendungen, Apps, Spiele und Visualisierungen erstellen, existieren auch zunehmend spezialisierte Veranstaltungen wie das Future Museums Challenge, bei dem es um die gemeinsame Entwicklung von Prototypen für marktfähige Dienste geht.
Ein aktuelles Beispiel war der HackathonX, der Ende letzten Jahres am Badischen Landesmuseum stattfand. Der HackathonX hatte zum Ziel, das Badische Landesmuseum für die Beteiligung seiner Nutzer zu öffnen und neue digitale Konzepte zu entwickeln.

Hackathons und Nachhaltigkeit

Einen Schritt weiter in Richtung Nachhaltigkeit ging der schon etwas weiter zurückliegende #GLAMhack Hackathon im Historischen Museum in Basel. Dort ging es nicht nur darum, die Daten des Museums als Gemeingut (Hardin 1968) zu begreifen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Bei diesem Hackathon stand das Konzept der Nachhaltigen Entwicklung im Fokus. Die digitalen Daten des Museums wurden hier im Sinne von „New Commons“ (Hess 2008) für eine Nachhaltigkeitstransformation nutzbar gemacht. Ein ideales Beispiel, dass bisher noch Nachahmer sucht.

Hack the museum

Wenn Du Dich für digitale Partizipation in Museen interessierst, dann sei Dir wärmsten der aktuelle #GLAMhack 2020 Anfang Juni ans Herz gelegt. Vom 4. Bis 6. Juni besteht wieder die Möglichkeit. Eine Anmeldung ist noch bis Ende des Monats hier möglich: http://make.opendata.ch/wiki/event:2020-0.





Literatur
Hardin, Garrett (1968): The Tragedy of the Commons. In: Science 162 (3859), S. 1243–1248. DOI: 10.1126/science.162.3859.1243.

Heinrichs, Harald; Kuhn, Katina; Newig, Jens (Hg.) (2011): Nachhaltige Gesellschaft. Welche Rolle für Partizipation und Kooperation? s.l.: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Hess, Charlotte (2008): Mapping the New Commons. In: SSRN Journal. DOI: 10.2139/ssrn.1356835.

Simon, Nina (2010): The participatory museum. Santa Cruz: Museum 2.0.

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