Partizipation ist ein
Kernelement der Nachhaltigen Entwicklung. Jedoch fällt es nicht immer leicht,
beide Konzepte zu verschränken und für einander fruchtbar zu machen (Heinrichs et al. 2011).
Insbesondere im Museumskontext bleibt oft unklar, wie Partizipation zu einer
besseren Nachhaltigkeitsperformance und zur Erreichung der Sustainable Development Goals beitragen kann.
Digitale Partizipation in Museen
Die Digitalisierung im Museumssektor
wirkt sich auch zunehmend auf die klassischen partizipativen Methoden in der
Museumsarbeit (Simon 2010)
aus. Wie können digitale Partizipationsformate und neues Lernen in Museen aussehen?
Bereits seit einigen
Jahren werden die vor allem in den Sammlungen vorhandenen Daten – zumindest
temporär – durch Hackathons und Maker Spaces der Nutzung durch andere Akteure
zugänglich gemacht. Neben groß angelegten Initiativen wie Coding Da Vinci, bei
denen Programmierer, Spieleentwickler und Gestalter aus Kulturdaten neue
Anwendungen, Apps, Spiele und Visualisierungen erstellen, existieren auch
zunehmend spezialisierte Veranstaltungen wie das Future Museums Challenge, bei
dem es um die gemeinsame Entwicklung von Prototypen für marktfähige Dienste
geht.
Ein aktuelles Beispiel
war der HackathonX, der Ende letzten Jahres am Badischen Landesmuseum
stattfand. Der HackathonX hatte zum Ziel, das Badische Landesmuseum für die
Beteiligung seiner Nutzer zu öffnen und neue digitale Konzepte zu entwickeln.
Hackathons und Nachhaltigkeit
Einen Schritt weiter in
Richtung Nachhaltigkeit ging der schon etwas weiter zurückliegende #GLAMhack Hackathon
im Historischen Museum in Basel. Dort ging es nicht nur darum, die Daten des
Museums als Gemeingut (Hardin 1968)
zu begreifen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Bei diesem Hackathon stand
das Konzept der Nachhaltigen Entwicklung im Fokus. Die digitalen Daten des
Museums wurden hier im Sinne von „New Commons“ (Hess 2008)
für eine Nachhaltigkeitstransformation nutzbar gemacht. Ein ideales Beispiel,
dass bisher noch Nachahmer sucht.
Hack the museum
Wenn Du Dich für digitale Partizipation in Museen interessierst, dann sei Dir wärmsten der aktuelle #GLAMhack 2020 Anfang Juni ans Herz gelegt. Vom 4. Bis 6. Juni besteht wieder die Möglichkeit. Eine Anmeldung ist noch bis Ende des Monats hier möglich: http://make.opendata.ch/wiki/event:2020-0.
Literatur
Hardin, Garrett (1968): The Tragedy of the Commons. In:
Science 162 (3859), S. 1243–1248. DOI: 10.1126/science.162.3859.1243.
Heinrichs, Harald; Kuhn, Katina; Newig, Jens (Hg.) (2011):
Nachhaltige Gesellschaft. Welche Rolle für Partizipation und Kooperation? s.l.:
VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Hess, Charlotte (2008): Mapping the New Commons. In: SSRN
Journal. DOI: 10.2139/ssrn.1356835.
Simon, Nina (2010): The participatory museum. Santa Cruz:
Museum 2.0.
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