Donnerstag, 22. Februar 2018

Chancen und Risiken im Nachaltigkeitsmanagement



Für die Einführung eines Nachhaltigkeitsmanagements in Museen oder Science Centern gibt es viele gute Gründe, wie ich bereits in einem anderen Blogpost ausgeführt habe. Wie ein solches Managementsystem im Museumssektor eingeführt werden kann, bzw. aus welchen – zugegeben: ganz groben – Bestandteilen es besteht, habe ich hier skizziert.
Doch welche Chancen sind mit einem institutionellen Fokus auf Nachhaltigkeit verbunden? Und welche Risiken ist ein solcher Prozess unterworfen?


Chancen durch mehr Nachhaltigkeit

Die Chancen durch die Einführung eines Nachhaltigkeitsmanagements können von internen über wettbewerbsorientierte bis hin zu gesellschaftliche relevanten reichen.
Durch einen Fokus auf Aspekte der Nachhaltigkeit können Ausstellungshäuser einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten und so ihrer unternehmerischen und gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen.

Die Einführung eines Nachhaltigkeitsmanagements kann auch institutionsintern als ein Change Management aufgefasst werden, durch das systematisch potenzielle Verbesserungen identifiziert Änderungsprozesse insgesamt angestoßen werden. Nachhaltigkeitsmanagement kann im Idealfall ein ein gutes Steuerungsmanagement für Verbesserungsprozesse sein.

Eine starke Verpflichtung zu nachhaltigem Handeln stellt eine große Chance für das Reputationsmanagement dar. Einerseits kann die Reputation nach innen profitieren und zu erhöhter Identifikation der Mitarbeiter mit der Institution führen. Andererseits kann beispielsweise durch Auszeichnungen und Zertifizierungen die Reputation nach außen fokussiert und so die Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit gesteigert werden.

Darüber hinaus können vielfältige ökonomische Einsparpotenziale realisiert werden, ob durch Einsparungen im Ressourceneinsatz oder durch gesunde und zufriedenen Mitarbeiter.


Chancen und Risiken im Nachhaltigkeitsmanagement



Risiken im Change Management

Die Umsetzung eines Nachhaltigkeitsmanagements ist, wie jeder Veränderungsprozess, auch von unterschiedlichen Risiken bedroht. Auf operativer Ebene ist eine fehlende Unterstützung durch die Verwaltung hinderlich, da diese in der Regel unterschiedlichste Daten zur Analyse der Nachhaltigkeits-Performance verfügbar machen muss. Noch kritischer ist eine fehlende ideelle Unterstützung durch die Geschäftsführung, da so die interne Legitimation für die angestrebten Veränderungen untergraben wird.

Das häufigste Problem ist jedoch die Bereitstellung von (zeitlichen) Ressourcen für den Nachhaltigkeits-Beauftragten. Üblich ist es, am Anfang zu viel zuwollen: Es werden alle Themen und alle Kriterien ins Programm aufgenommen – die Umsetzung scheitert dann kurz darauf an der Komplexität der Aufgabe und den nicht ausreichenden Ressourcen für die Umsetzung. Ziel ist von Anfang die Fokussierung auf die für die Institution spezifischen Kernelemente der Nachhaltigkeit.

Ein etwas anders gelagertes Problem kann auftreten, wenn im Rahmen der Nachhaltigkeits-Analyse etwas entdeckt wird, dass potenziell rufschädigend sein könnte. Eine Erwähnung in der Nachhaltigkeitsberichterstattung mit einem Handlungsplan zur Verbesserung dieses Aspektes trägt aber langfristig zu einer besseren Reputation bei, als diesen unangenehmen Aspekt zu verschweigen.

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